Théodore Bally | Kollage – Farbe Blau | 1972
Geometrische Form in Blau auf geschnittenes Papier gemalt, auf weißes Papier geklebt. Unikat-Kollage aus dem Jahr 1972.
Maße (mit Rahmen): 60 x 60 cm
Theodore Bally wurde 1896 in Säckingen geboren. Er wuchs in Basel auf und studierte dort. Im Alter von zwanzig Jahren beschloss er, Maler zu werden und verbrachte einige Monate in München. Er kehrte in die Schweiz zurück und blieb ein Jahr lang bei Cuno Amiet (1916-1917). Im folgenden Jahr (1917-1918) arbeitete er auch im Atelier von Jean-Jacques Lüscher.
Er lässt sich für mehrere Jahre in Zürich nieder, von wo aus er häufig nach Holland, Tunis, Spanien (1935 mit Louis-René Moilliet) oder Sizilien flieht. Auf seinen zahlreichen Reisen durch Europa wurde er oft von seinem Freund und großen Sammler Josef Müller begleitet.
Ab 1939 liess er sich in Montreux nieder und widmete sich ausschliesslich seinen Forschungen, weit weg von den künstlerischen Zentren, aber immer informiert über die Bewegung der Ideen.
Nachdem er sich kurzzeitig der figurativen Malerei zugewandt hatte, wobei er alle seine früheren Werke zerstörte (seine Bilder von 1920 zu religiösen und sozialkritischen Themen gingen verloren), wandte er sich der Abstraktion zu. Er schuf Drahtreliefs sowie unzählige Papiercollagen, die er mit dezent konstruierten Zeichnungen ergänzte. Als Bewunderer von Piet Mondrian beginnt Théodore Bally in den 1940er Jahren mit konstruktivistischen Werken, Monotypien und Collagen. Nach 1960 beschließt er, die Farbe aufzugeben und elementare Formen und schwarz-weiße Collagen zu kombinieren.
Für Theodore Bally liegt das Interesse im Schaffen. Er hat nie gemalt, außer für sich selbst, und ist in der Tat fast unbekannt geblieben. Dennoch zeigt er 1953 eine wichtige Serie von Monotypien in der Galerie Ferdinand Möller in Köln, dann Collagen an der ersten Schweizerischen Ausstellung für abstrakte Malerei 1957 in Neuenburg, die 1958 nach Winterthur und Berlin verlegt wird, und eine weitere interessante Werkgruppe im Schweizer Pavillon an der Biennale in Venedig 1958. Hinzu kommen zwei Ausstellungen in der Galerie Lienhard in Zürich in den Jahren 1959 und 1960, von denen schöne Kataloge mit einem Vorwort von Hans Neuburg erhalten sind.